Montag, 28. Februar 2011

Oscar für den schwarzen Schwan

Sie dreht durch, weil sie perfekt sein will. Weil sie die Beste und Einzige und Schönste sein will.

Sie dreht durch, weil sie es ihrer Mutter recht machen will. Weil es für sie nichts anderes gibt als das Tanzen und weil sie weiß, dass es Konkurrentinnen gibt, die ebenso gut sind wie sie. Sie dreht durch, weil ihr Lehrer sie nicht attraktiv findet und beim Training kein einziges lobendes Wort für sie übrig hat. Dabei will sie doch einfach nur alles richtig machen.

Natalie Portman spielt die Rolle der Balletttänzerin Nina Sayers sehr überzeugend. Der Film „Black Swan“ ist spannend und emotional zugleich. Er handelt von einer Tänzerin, die in dem Stück Schwanensee den weißen und auch den schwarzen Schwan spielen soll. Der weiße Schwan ist eine verzauberte Prinzessin, die natürlich nur durch die Liebe eines Prinzen erlöst werden kann. Der Prinz aber entscheidet sich nicht für sie, woraufhin sie sich in den schwarzen Schwan verwandelt und sich das Leben nimmt.

Ninas Aufgabe ist es, die Rolle des schwarzen Schwans nicht nur zu spielen, sondern zu fühlen. Und das tut sie. Aber es kostet sie nicht nur den Verstand, sondern auch das Leben. Am Ende ist sie selbst der schwarze Schwan.

Sie dreht durch, weil sie es sich selbst und anderen nicht recht machen kann. In ihrem Wahn bringt sie am Ende ihre eigene Mutter und zwei Tänzerinnen um.
Oder? Oder hat sie sich das nur eingebildet?

Man geht ein wenig verstört aus dem Kino, weil es einfach nur einschüchternd ist, sich auszumalen, dass jemanden etwas dermaßen in den Wahnsinn treiben kann, dass er bereit wäre, mehrere Menschen umzubringen – wenn auch nur in seiner Vorstellung.
Dennoch: beeindruckender Film. Ihren Oscar als beste Hauptdarstellerin hat Natalie Portman, denke ich, zu Recht gewonnen.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Krabat

Er folgte dem Lockruf der Raben,
er gehorchte der Stimme des Meisters,
sein Weg führte ihn weit fort von der Heimat
in eine Welt, die gut war und böse zugleich.

Kein Mensch hat ihn je wieder gesehen,
nur ein Mädchen, das ihm im Traum begegnete,
Sie sprach zu ihm „Entfliehe, komm zu mir.“
Und er lief schneller als er konnte,
doch er kam keinen Schritt vorwärts.

Die Freunde waren Gleichgesinnte und Brüder,
sie teilten sich alles: Kammer, Speis und Trank,
er war einer von Dreizehn, einer von Zwölf,
es war stets einer zu viel und einer zu wenig.

Ein einziger Moment veränderte alles,
ein einzig Gefühl, das ihn nicht mehr los ließ,
die Sehnsucht nahm sein Herz gefangen,
er hatte mehr und doch weniger als je zuvor.

Eingeweiht in die Geheimnisse der Schwarzen Magie,
er lernte mehr als ihm erlaubt war,
denn Widerspruch war nicht geduldet,
wer zu viel weiß, der wird bestraft.

Die Jugend verging im Fluge der Zeit,
doch der Himmel war immer nur schwarz
es dauerte lange Zeit, bis Krabat begriff,
dass das versprochene Paradies die Hölle war.

Es gab kein Entkommen aus der Mühle,
nur der Ausweg der Liebe konnte ihn retten,
von Angst gelähmt war sein schweres Herz,
es schlug zu laut, als dass es ihn nicht verraten hätte.

Kein Mensch hat je wieder von ihm gehört,
der Spuk war vorbei und die Zauberei auch,
die Stimme des Meisters verstummte auf ewig,
der Anfang war das Ende, das Ende war der Anfang
eines neuen Lebens.

Donnerstag, 17. Februar 2011

No hablo español

¡Hola! Me llamo Stefanie, soy estudiante de Berlin y no hablo español, pero lo quiero aprender.
Da erst in zwei Wochen mein Spanisch-Intensivkurs anfängt, ich es aber nicht erwarten konnte, wieder anzufangen mit dem Spanischlernen, habe ich mir einen Selbstlernkurs gekauft, welcher aus einem Anfängerkurs und einem Aufbau-, also Fortgeschrit-
tenenkurs besteht. Für jeden Kurs gibt es ein Lehrbuch und vier Audio-CDs. Und ich bin jetzt schon bei Unidad 7 des ersten Kurses angelangt! Hoffentlich langweile ich mich dann nicht während der ersten Unterrichts-
stunden des Ferienkurses, wenn ich die Grundlagen schon kenne.
Pero no puedo esperar para asistir al curso. No hay un idioma más bello y me gustaría comprender algunas palabras, frases y locuciónes. Das war jetzt hoffentlich nicht total falsches Spanisch. Bald kann ich es besser!

Montag, 14. Februar 2011

Cocktail Mixing und Happy Valentinstag!

So sehen sie übrigens aus, meine ersten selbstge-
mixten Cocktails. Ich will mich ja nicht selbst loben, aber sie sind soooooooo lecker. Der Cocktail links auf dem Bild heißt Kikito und ist mit Wodka, Kirschlikör, Kirschsaft, Grapefruitsaft und Tonic. Man kann statt Tonic auch Zitronenlimonade oder Cola verwenden, hab ich beides schon ausprobiert und schmeckt auch ziemlich gut.
Der Cocktail rechts auf dem Bild ist ein recht bekannter, nämlich der Swimming Pool, der aus Wodka, Blue Curaçao (blauer Likör), Sahne, Kokoscreme und Ananassaft gemacht wird. Beim ersten Mal ist er mir nicht so gut gelungen, da hatte ich zu wenig Kokos drin, aber inzwischen hab ich das richtige Mischungsverhältnis raus.


Und heute zum Valentinstag gab’s auch einen Cocktail, einen Gummibärchen-Cocktail! Coole Idee, hab mich gefreut.

Sonntag, 6. Februar 2011

No smoke without fire

Die Geschichte erzählt von jungen Frauen, die sich als Männer verkleideten, um sich als Soldaten ausbilden zu lassen und in den Krieg zu ziehen. Die Geschichte erzählt von Wissenschaftlerinnen, die ihre Forschungsergebnisse unter einem männlichen Pseudonym veröffentlichten, um akzeptiert zu werden. Und die Geschichte erzählt von Frauen, die vorgaben, männlich zu sein, um in ein Kloster aufgenommen zu werden und das Amt eines Priesters oder Bischofs ausüben zu können. Eine dieser Frauen – Johanna aus Ingelheim – soll es sogar bis auf den Papstsitz geschafft haben.

Die Vorstellung, dass es im 9. Jahrhundert angeblich ein Päpstin gegeben hat, dass eine Frau an der Spitze der Kirche gestanden haben soll, fasziniert mich. Nachdem ich zweimal den Film „Die Päpstin“ gesehen und den gleichnamigen Roman von Donna W. Cross gelesen habe, wollte ich mehr über diese Legende, über die Person Johanna wissen und erfahren, ob etwas Wahres dran ist an der Geschichte über die Päpstin. Es gibt einiges an Literatur, denn im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte haben sich zahlreiche Historiker und Literaturwissenschaftler dieser Frage angenommen. Einer von ihnen ist der englische Journalist Peter Stanford, der 2009 das Buch „Die wahre Geschichte der Päpstin Johanna“ herausgebracht hat. Auch wenn man die „wahre Geschichte“ am Ende nicht kennt, weil es diese wahrscheinlich gar nicht gibt, ist das Buch recht interessant.

Stanford geht jedem kleinsten Hinweis zur Existenz und zum Leben von Johanna nach, reist nach Rom, nach Fulda, nach Griechenland, überall hin, wo sich Johanna einmal aufgehalten haben soll. Jedoch: Es gibt keinen einzigen stichfesten Beweis dafür, dass Johanna überhaupt wirklich jemals gelebt hat. Es gibt zu viele Widersprüche. Die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion, zwischen Wirklichkeit und Mythos verschwimmen. Ebenso wie Johanna wirklich existiert haben könnte, könnte sie auch eine Erfindung sein. Stanfords These und Fazit lautet, dass es viel zu viele und durchaus einige glaubwürdige, wenn auch nicht beweisbare Hinweise und Quellen gibt, in denen Johanna auftaucht, als dass ihre Geschichte nur erfunden worden sein soll. Mehrere Überlieferungen aus dem Mittelalter verweisen darauf, dass sie aus Ingelheim, einem kleinen Dorf nahe Mainz stammt, englische Wurzeln hatte, verkleidet als Mann in das Kloster zu Fulda eingetreten, der griechischen Sprache mächtig gewesen, zwei Jahre lang das Papstamt innegehabt und ein Kind geboren haben soll.

Aber was war Johanna, falls es sie wirklich gab, für ein Mensch? War sie die Gute, die überaus intelligent war und die sich für die Armen einsetzte, wie es in Roman und Film dargestellt wird, oder war sie die Böse, über welche nach ihrer Aufdeckung herausgefunden wurde, dass sie mit mehreren Männern geschlafen hat und die so gar nicht das Leben eines vorbildlichen Diener Gottes führte, weshalb die Kirche ihre Existenz aus der Geschichte streichen wollte? Kein Wissenschaftler wird dies je herausfinden, denn die überlieferten Erzählungen über Johanna sind laut Stanford höchst unterschiedlich, nicht selten scheinen Autoren etwas hinzugedichtet haben: „Johanna tanzte zu den Melodien unterschiedlichster Zeiten und passte sich an die Stimmung vieler Epochen an, seien es antiklerikale, antikatholische, feministische, romantische oder erotische gewesen.“

Wahrscheinlich ist es jedoch genau das, dieses Nicht-Wissen, diese Unsicherheit, welche Geschichten so faszinierend machen wie jene über die Päpstin oder auch jene über angebliche Nachfahren, die Jesus Christus gezeugt haben soll, wie es Dan Brown in seinem Roman „Sakrileg – The da Vinci Code“ berichtet. Man wird nie erfahren, ob und was an solchen Legenden wahr ist oder was sich irgendjemand bei der Überlieferung ausgedacht hat. Man wird nie wissen, was man glauben kann und was nicht.
Aber: there is no smoke without fire! An jedem Gerücht ist etwas Wahres dran. Und es heißt, dass auch jede Legende ihren wahren Kern hat.