Montag, 28. März 2011

Musical rockt das Theater!

Ich war gestern im Westen drüben! Meist bin ich sonst im östlichen Teil der Stadt unterwegs, weil ich dort wohne, und wenn man in der Innenstadt ist, dann fällt einem auch nicht auf, ob man nun im ursprünglich westlichen oder östlichen Teil der Stadt ist. Eigentlich find ich es auch blöd, dass immer noch über Ost und West geredet wird, aber es gibt doch immer noch Unterschiede und wenn man in ein Theater mit dem Namen Theater des Westens geht, dann wird man unweigerlich daran erinnert.

Im besagten Theater war heute Tag der offenen Tür. Es wurden Ausschnitte aus dem aktuellen Musical „We will rock you“ gezeigt! So richtig auf der Bühne! Die Kostüme, die Frisuren, echt genial! Und die Stimmung erst! Das Publikum klatscht schon vorher den Rhythmus des Titellieds und natürlich werden „We will rock you“ und „We are the champions“, die bekanntesten Lieder von Queen, lauthals mitgesungen!

Neben der Show ist der Sound das Wichtigste: Über der Hauptbühne, auf der Tänzer und Sänger auftreten, gibt es noch eine schmalere Bühne mit der Band, die für ordentliche Musik und ordentliche Lautstärke sorgt. Ab und zu darf auch einer der Gitarristen mal auf die Hauptbühne und dort sein Solo spielen!

Das Theater an sich ist natürlich auch ein wirklich schickes Gebäude. Im Foyer haben gestern Darsteller ein paar Lieder aus dem Musical gesungen. Außerdem erfuhr man einige Hintergrundinformationen über das Stück „We will rock you“, über das Theater und darüber, wie eine Musicalaufführung entwickelt wird. Im Falle von „We will rock you“ stehen 27 Darsteller auf der Bühne, aber das Ensemble besteht insgesamt aus 40 Personen und weil öfters mal jemand ausfällt, muss jeder bis zu zehn Rollen einstudieren! Da die Darsteller von überall her kommen, wird beim Training hauptsächlich englisch gesprochen, es gibt 200 verschiedene Kostüme und 60 Frisuren, die sieben Tage die Woche gestylt werden müssen. Uraufgeführt wurde das Musical 2002 in London, seit 2004 wird es in verschiedenen Städten in Deutschland gezeigt, zurzeit eben in Berlin. Etwa zwei Millionen Deutsche haben das Stück schon gesehen! Wann gehören wir mit dazu?

Und nun noch ein paar Bilder:

Montag, 21. März 2011

Kissenschlacht am Brandenburger Tor





(Quelle: Picture Report - Berlin City Photos)

Es ist so einfach die Menschen glücklich zu machen! Du musst ihnen nur sagen, dass sie sich mit Kissen gewappnet auf einem großen Platz treffen und eine Kissenschlacht anzetteln sollen! So geschehen gestern Nachmittag am Brandenburger Tor. Unzählbar viele Menschen haben sich mit Kissen beworfen und Federn durch die Gegend gewirbelt. Über eine Stunde lang regnete es Kissenfedern, der Boden war am Ende von einer zentimeterdicken Federschicht bedeckt, es war ein wirklich einzigartiger Anblick. Und die Leute hatten einfach nur Spaß dabei!

Laut Presse haben etwa 3000 Menschen beim Flashmob auf dem Pariser Platz direkt vorm Brandenburger Tor mitgemacht. Am Ende war echt alles weiß! Und ihr hättet die Blicke der Leute sehen sollen, die nachmittags Richtung Brandenburger Tor gelaufen sind!

Schaut auch hier:



Doch was bringt so ein Flashmob, also eine Ansammlung von Menschen, die sich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort treffen und irgendetwas Ungewöhnliches machen, eigentlich?
Dient er dazu,
• um einfach mal was verrücktes zu machen?
• um dem langweiligen Alltag für ein paar Minuten zu entfliehen?
• um einem für eine kurze Zeit das Gefühl zu geben, irgendwo dazuzugehören?
• um Touristen zu verschrecken?
• um lustige Bilder und Videos machen zu können, die man dann im Internet hochlädt?

Was auch immer es ist, so ein Flashmob ist schon irgendwie faszinierend. In diesem Fall am Brandenburger Tor ging’s wohl einfach nur darum, eine ungewöhnliche Aktion zu starten und Spaß zu haben. Aber es gibt auch Flashmobs, die wirklich dazu dienen, Aufmerksamkeit für ein bestimmtes Thema zu erreichen, sei es eine politische Angelegenheit oder sei es als Werbung für ein Unternehmen oder ähnliches. Vor zwei Wochen erst gab es beispielsweise hier am Berliner Hauptbahnhof einen Flashmob von Tänzern, die einen Tanz aus einem neuen Stück, das an der Oper gezeigt wird, vorgeführt haben (http://www.youtube.com/watch?v=glgOuuDYprA). Die Leute, die das miterlebt haben, haben bestimmt allen Freunden und Bekannten davon erzählt. Gelungene Werbung also. Und diejenigen, die dann ein Video von dem ganzem im Internet sahen, wurden eben dadurch drauf aufmerksam. Zu letzteren gehöre ich, denn ich möchte mir dieses Tanzstück eventuell ganz gerne mal anschauen. :-) Und die nächste Kissenschlacht kommt bestimmt auch!

Sonntag, 13. März 2011

Ja, von wegen…

„Zusammen ist man weniger allein” – ja, das dachte ich auch, als ich hier in eine WG gezogen bin. Leider ist es bei mir nicht wie in dem Film, in welchem die einsame, zurückgezogen lebende Camille, gespielt von Audrey Tautou, zu zwei Männern in eine WG zieht und dort vollkommen aufblüht, weil sie in einem ihrer Mitbewohner einen wunderbaren guten Freund findet und sich in ihren anderen Mitbewohner verliebt. Nein, bei mir ist es so, dass meine Mitbewohnerin leider seit einer gefühlten Ewigkeit nicht da ist und das andere Zimmer seit drei Monaten leer steht. Wenn ich anderen Leuten erzähle, dass ich die Wohnung ganz für mich habe, bekomme ich immer die Antwort: „Das ist doch toll, da hast du deine Ruhe.“ Und ich antworte dann immer ganz verzweifelt: „Eigentlich möchte ich aber gar nicht meine Ruhe haben. Ich wollte in ne WG ziehen, um nicht alleine zu sein.“ Naja gut, aber bald geht ja das neue Semester los und dann ist es hier auch nicht mehr so still und es zieht hoffentlich jemand Neues bei uns ein.

Der Flur bekommt heute erst mal ein neues Poster verpasst, eins mit Motiv vom Eiffelturm. Wenn niemand da ist, kann sich ja auch niemand beschweren :-).

In meinem Zimmer hängt schon ein Poster mit dem Arc de Triomphe. Hach ja, Paris ist eine so tolle Stadt. Irgendwann möchte ich noch einmal dahin zurück.

Samstag, 5. März 2011

Une chanson française

Trotz meiner Begeisterung für die spanische Sprache möchte ich jetzt, da ich Ferien habe, auch meine Französischkenntnisse wieder etwas auffrischen. Und wie könnte das besser gehen als in Verbindung mit Musik?

Ich war gestern durch Zufall auf einer französischen Musikwebseite und bin da auf mehrere schöne Lieder einer Sängerin namens Jena Lee gestoßen. Sie hat 2009 eine Castingshow in Frankreich gewonnen, schreibt aber ihre Lieder selbst und ihre erste Single „J’aimerais tellement“ war 2009 das erfolgreichste Lied in Frankreich. Das muss noch nichts heißen, aber ich find ihre Lieder einfach wunderschön! Schade, dass man hier in Deutschland nie oder nur ganz selten mal gute Musik aus anderen europäischen Ländern zu hören bekommt – und meistens auch nur dann, wenn die Künstler in Englisch singen. Und warum singt eine Lena eigentlich nicht mal was auf Deutsch?



J’aimerais tellement

Ce n'est qu'une larme
Juste un reste du passé
Dont je m'éloigne
Mais qui ne cesse de me hanter
Ce n'est qu'une lame
Qui entaille mes pensées
Je retrouve mon âme
Ton regard me donne envie d'avancer

Laisse-moi l'oublier
Laisse-moi l'effacer
Pour mieux tout te donner

J’aimerais tellement te dire ce que veut mon coeur
Mais je n'ai plus les mots
J'aimerais tellement te dire que je n'ai plus peur
Mais ces mots sonnent faux
Je dois tout recommencer une nouvelle fois
Bébé, pardonne-moi si je fais un faux pas
Tu sais, j'aimerais tellement te dire ce que veut mon coeur
Mais je n'ai plus les mots

J'ai peur de cette flamme
Qui avant toi m’a brûlée
Tes yeux me désarment
Je n'ose plus les affronter
Mes rêves se fanent
Seul le temps pourra m'aider
Mais quand tu t'éloignes
J'ai finalement envie de te voir rester

(Es ist nicht nur eine Träne,
es ist ein Überbleibsel der Vergangenheit,
von der ich mich entferne,
doch sie hört nicht auf mich zu quälen,
Es ist nicht nur ein Messer,
das meine Gedanken zerschneidet.
Ich habe meine Seele wiedergefunden,
dein Blick weckt in mir das Verlangen,
voranzukommen.

Lass es mich vergessen,
lass es mich zerstören,
um dir alles zu geben.

Ich möchte dir gern sagen, was man Herz will,
doch ich habe keine Worte,
Ich möchte dir gern sagen, dass ich keine Angst mehr habe,
doch jene Worte klingen so falsch,
ich muss erneut von vorn anfangen,
vergib mir, wenn ich einen Fehler gemacht habe
Du weißt, dass ich dir gern sagen möchte,
was mein Herz will, doch mir fehlen die Worte.

Ich habe Angst vor dieser Flamme,
die mich vor dir verbrennt,
Deine Augen geben mich auf,
ich wage nicht mehr, dich anzusehen,
Meine Träume verbleichen
Nur die Zeit kann mich noch retten
Doch auch wenn du gehst,
wünsche ich mir, dass du bleibst.)

Donnerstag, 3. März 2011

Spanzösisch

Es kann schon mal vorkommen, dass jemand einen Satz mit „Je“ anfangen will oder „un peu“ statt „un poco“ sagt und statt „y“ (und) wird mehr als oft „et“ gesagt. Es passiert auch mal, dass „oui“ statt „sí?“ geantwortet wird und Wörter, die es in Französisch und Spanisch gibt (z.B. „en“ oder „bien“) werden nicht spanisch ausgesprochen, nämlich so wie sie geschrieben werden, sondern mit französischer Betonung. Nun ja, eine Sprache zu lernen, die einer anderen sehr ähnlich ist, ist scheinbar nicht so leicht. Trotz des französischen Einflusses macht mein Spanisch-Ferienkurs natürlich ganz, ganz viel Spaß! Vielleicht werd ich die Spanier nie wirklich verstehen, aber es ist eine soooooo schöne Sprache!

Meine Lehrerin ist ne typische Spanierin (oder zumindest so, wie man sich eine Spanierin vorstellt). Bei ihr geht alles so locker vom Hocker und das meiste, das wir sagen, ist sowieso fantasticó. Die pausitas sind recht lang und fast immer machen wir eher Schluss. Ach ja, und wer einen Namen hat, zu dem es ein spanisches Äquivalent gibt, der bekommt erst mal mehr oder weniger einen neuen Namen verpasst. Robert heißt bei ihr Roberto, Henrik heißt Enrique und ich werd wohl für die nächsten zwei Wochen Estefanía heißen. Nun gut.