Glaubt man sich am Ziel, wird man bald erkennen, dass man noch viel mehr erreichen kann. Wenn ein Verlangen mit Erfüllung gestillt wird, erwacht ein Neues und so geht es immer weiter...
Es ist bald wieder so weit!!! Die Bühnen werden aufgebaut, der Turm hat schon sein Festival-Gewand bekommen und in nicht mal mehr einer Woche ist dann wohl Schluss mit der Ruhe im kleinen Dörfchen Wacken. :-)
Thomas Jensen, einer derjenigen, die das Ganze organisieren, meinte letztes Jahr in einem Interview von Spiegel TV: „Das Festival ist eine Riesenzusammenkunft für die Szene. Das ist ihre Party. So soll es auch sein. Es ist im Grunde so, als wenn man einmal im Jahr zu einer Riesen-Party nach Hause zur Verwandtschaft kommt.“ http://www.youtube.com/watch?v=DFZmZEWuIEc
Ich möchte noch ergänzen: Es geht nicht nur um Party, sondern natürlich auch und vor allem um die Musik!!! Aber Wacken an sich ist eben wirklich schon einzigartig. Die Leute kommen von überall her angereist, und alle haben eins gemeinsam: Sie hören gerne Metal. Es ist einfach toll, dabei zu sein!
Das einzige, worum ich mir dieses Jahr ein wenig Gedanken mache, ist das Wetter…
"Lo que necesito son unas vacaciones." - Das was ich brauche, sind Ferien. Was mein Spanischbuch nicht so alles weiß...
Übrigens gibt es auch im Spanischen false friends: una carta ist zum Beispiel nicht eine Karte, sondern ein Brief und un regalo ist kein Regal, sondern ein Geschenk.
Bald, ja bald ist es so weit! :-) Außer meine Sachen zu packen muss ich gar nicht mehr allzu viel machen, was mein Auslandssemester angeht. Ich habe hier in Berlin alles gekündigt: Wohnung, Zeitungsabo, GEZ. Mit dem Wohnheim in Dublin geht hoffentlich alles klar. Meine Modulliste fürs nächste Semester ist auch erstellt. Wenn sich die Fächer nicht zeitlich überschneiden, kann ich mir sogar fast alles anrechnen lassen. Einen Dublin-Reiseführer mit Stadtplan hab ich auch schon. Mein Buch über "Irish language and culture" hat mir Amazon leider noch nicht zukommen lassen, aber ich hab im August ja noch Zeit zum Vorbereiten :-).
Das folgende Lied ist ein Loblied auf die Heimat, jenen Ort, an den man sich immer zurückerinnern wird, egal wie lange man auch woanders wohnt. Denn es ist der Ort, der einem am meisten bedeutet, der Ort, der unglaublich viele Gefühle wach werden lässt, es ist der Ort, an den man immer wieder gern zurückkehrt, den man mit Familie und Geborgenheit verbindet.
Es geht in dem Lied um ein Mädchen, das von der Westküste der Bretagne nach Paris gegangen ist, sich aber zurücksehnt nach der Natur, nach der Heimat, nach einem anderen Leben. Es stammt von der Künstlerin Nolwenn Leroy, die auf ihrem letzten Album traditionelle bretonische Lieder neu interpretiert hat (teils in bretonisch, teils in französisch).
Je ne serai jamais ta Parisienne
"Là où les eaux se mêlent Là où se finit la terre Là où est si grand le ciel Là où se bat la mer Là où je deviens celle Qui pour toi reste un mystère Même si tu me trouves si belle Sous les feux de ta ville lumière
Qui voit Ouessant, voit son sang Qui voit Molène, oublie sa peine Qui voit Sein, n'a plus peur du lendemain Qui voit le Fromveur, entrevoit le bonheur
J'aimerais tant que tu me comprennes Je ne serai jamais ta Parisienne J'aimerais tant que tu me comprennes Qu'ici ma place n'est pas la mienne
Mais sur les rives de la Seine Je rêve toujours de pleine mer Ce n'est pas pour te faire de la peine Ce n'est pas pour jeter la pierre Ce n'est pas pour faire de scènes Ce n'est pas pour croiser le fer Mais sur les rives de la Seine Je suis au bout de la terre."
(Ich werde niemals deine Pariserin sein
"Dort, wo die Wasser sich mischen Dort, wo das Land endet Dort, wo der Himmel unendlich weit ist, dort, wo das Meer mit sich selbst kämpft dort, wo ich immer diejenige sein werde, die ein Geheimnis für dich ist, selbst wenn ich noch so schön erscheine in den Lichtern deiner erhellten Stadt
Wer Quessant* sieht, findet zu sich selbst Wer Molène* sieht, vergisst seinen Schmerz Wer Sein* sieht, hat keine Angst mehr vor morgen Wer Fromveur** sieht, erkennt das Glück
Ich wünsche mir wirklich, dass du verstehst, dass ich niemals deine Pariserin sein werde Ich wünsche mir, dass du verstehst, dass ich hier nicht hingehöre
An den Ufern der Seine träume ich stets vom weiten Meer, ich sage das nicht, um dir Schmerz zuzufügen um mit Steinen zu werfen, um Streit zu suchen, um die Klingen zu kreuzen, doch an den Ufern der Seine bin ich am Ende der Welt." )
*Inseln vor der bretonischen Küste ** Meeresweg zwischen zwischen Molène und Quessant (wegen starken Wellen sind Schiffe schwierig zu fahren).
Und weil Französisch so schön klingt, hier noch ein zweites Lied von Nolwenn. In diesem geht es um das baldige Verlassen der Heimat, noch nicht um das Zurückblicken.
"Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust" – so schrieb schon der liebe Goethe. Ich fühle mich hin- und hergerissen und das ganz oft – jedes Mal, wenn ich in die Heimat fahre und wieder zurück muss. Wenn ich in Dresden ankomme, denke ich mir immer: „Hach, es ist so schön hier.“ Und jedes Mal fällt es mir schwer, wieder die Sachen zu packen. Gleichzeitig freu ich mich dann aber auch, nach Berlin zurückzufahren. Berlin ist aufregend. Berlin bietet so unglaublich viel. Aber so richtig zu Hause fühle ich mich hier nicht. Doch wo ist das? Wo ist zu Hause? Ist es Pirna? Ist es Berlin? War es Chemnitz? Ich habe das Gefühl, irgendwo in der Luft zu schweben, nicht zu wissen, wo ich eigentlich hingehöre. Was soll das nur werden, wenn ich aus dem Ausland zurückkomme?
Das Leben spielt einem so seine Streiche, richtig? Es gibt verdammt schöne Momente, aber auch Enttäuschungen...
In diesem Blog geht es um meine eigene kleine, bescheidene Welt. Ich berichte über Erlebnisse, Interessen, Gedanken, Träume, Ziele und Dinge, die mich gerade beschäftigen.