Freitag, 29. Oktober 2010

Bachelor per Post

Wäre es nicht viel schöner, wenn man sein Unizeugnis persönlich überreicht bekommen würde? Könnte man nicht auf das, was man drei Jahre lang gemacht hat, viel mehr stolz sein, wenn einem ein Dozent „Herzlichen Glückwunsch“ sagen würde? Ist es nicht eine klitzekleine Würdigung wert, wenn jemand sein Studium (und sei es nur ein Bachelorstudium) mit sehr gut abschließt?

Nun ja, ich habe mein Bachelorzeugnis also per Post zugeschickt bekommen. Ich freue mich natürlich, das Zeugnis endlich in der Hand zu halten und bin wirklich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Das ganze Lernen, die ganze Zeit und die ganze Mühe, die man ins Studium investiert hat, haben sich durchaus gelohnt. Meine Note ist besser als ich jemals erwartet hätte! Aber eine persönliche Übergabe des Zeugnisses und kurze Beglückwünschung wären natürlich auch schön gewesen…
Ich bin nun also „berechtigt den akademischen Grad Bachelor of Arts zu führen“!

Sonntag, 24. Oktober 2010

Yes! Berlin!

Es hat eine Weile gedauert, bis mir klar wurde, was für eine tolle Stadt Berlin ist. Aber spätestens gestern habe ich mich in die Stadt verliebt, spätestens gestern wurde mir bewusst, dass ich wirklich großes Glück habe, hier leben und studieren zu dürfen. Bisher erschien mir die Stadt eher als grau und nicht unbedingt als gemütlich, nicht als eine Stadt, in der man sich wirklich wohlfühlen kann. Je mehr ich jedoch von Berlin sehe und kennenlerne, desto mehr gefällt mir die Stadt, desto mehr weiß ich es zu schätzen, hier einen Studienplatz bekommen zu haben. Und ja, ich werde mehr und mehr zum Berlin-Fan, ich beginne irgendwie eine Art Stolz auf mein neues Zuhause zu entwickeln.

Dass ich mehr und mehr von Berlin begeistert bin, lag auch an dem seit letzter Woche stattfindenden Festival of Lights: Innerhalb von mehreren Tagen wurden bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor, der Berliner Dom und die Gebäude am Gendarmenmarkt von Lichtprojektoren farbig angestrahlt und waren noch eindrucksvoller als so schon. Auch die Fußgängermeile Unter den Linden gewann an unglaublichem Charme, weil die Bäume grün und gelb beleuchtet wurden. Ich habe mich gestern auch dem Strom von Menschen auf dem abendlichen Weg durch die Stadt angeschlossen. Die Leute haben fotografiert, was das Zeug hielt.




Donnerstag, 14. Oktober 2010

Kino mal anders

Ich war im Kino. Nicht etwa um mir einen Film anzuschauen, sondern um mir die Premiere der neuen Subway to Sally-DVD zu Gemüte zu führen. Aufgezeichnet und nun auf DVD veröffentlicht haben Subway to Sally eines der Konzerte ihrer im April stattfindenden Akustiktour. Und da ich selbst bei einem der Konzerte der Tour (nämlich in Leipzig) mit dabei war, wollte ich mir die DVD-Premiere auf keinen Fall entgehen lassen.

Es ist einfach nur unglaublich erstaunlich, wie Subway to Sally es geschafft haben, ihre Lieder in völlig neuem Gewand zu präsentieren. Neue Lieder, aber auch ältere Lieder erschienen bekannt und doch völlig neu. Das aufgenommene Konzert im Kino zu sehen ließ einen in Erinnerungen schwelgen und in gewisser Weise das selbst miterlebte Konzert noch einmal erleben. Am Anfang wusste zwar keiner so richtig, ob man nach den Liedern klatschen sollte oder nicht, aber zum Schluss haben alle geklatscht. Und man hat ja auch vor allem für Musiker geklatscht, denn die Band war mit vor Ort! Als ich aus dem Kino kam, konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, mir die DVD zu kaufen. Aber es ist einfach eine so schöne Erinnerung!

Ach ja, und da die Band ja meist so in die Ecke Mittelalter geschoben wird, meinte Eric Fish, also der Sänger der Band so schön: „Wir lassen uns in keine Schublade stecken, wir sind ein Schrank!“ Den Satz fand ich echt cool. Für mich sind Subway to Sally einfach eine tolle Band, weil man bei ihnen das Gefühl hat, dass sie wirklich mit Leib und Seele dabei sind, weil sie unglaublich viel Herzblut in ihre Arbeit stecken. Und das merkt man einfach bei ihren Konzerten. Und deshalb ist die DVD auch so toll!

Hier der Trailer zur DVD: http://www.youtube.com/watch?v=a23SYfaQRSs&feature=player_embedded

Montag, 11. Oktober 2010

Magie der Natur

Junge Menschen, alte Menschen. Kleine Menschen, große Menschen. Dünne Menschen, dicke Menschen. Alle wollten das traumhaft schöne Herbstwetter genießen. Fahrrad fahrende Menschen, joggende Menschen, spazierengehende Menschen. Kaffetrinkende Menschen, lesende Menschen, meditierende Menschen, schlafende Menschen. Alle zog es hinaus an die frische Luft. Fröhliche Menschen, nachdenkliche Menschen. Diskutierende Menschen, sich anschweigende Menschen, sich küssende und umarmende Menschen. Familien und Einzelgänger. Jeder schien zufrieden mit sich und der Welt zu sein. Laute Menschen, leise Menschen. Lachende Menschen, ernste Menschen. Rauchende Menschen, telefonierende Menschen, Eis essende Menschen. Vielleicht war es zum letzten Mal sommerlich warm. Tänzelnde Menschen, schlendernde Menschen, eilende Menschen. Stille Menschen, pfeifende Menschen, vor sich hin summende Menschen. Aufschauende Menschen, zu Boden blickende Menschen. Jeder nahm die Umgebung auf seine eigene Art und Weise wahr, ließ sich die Sonne auf die Nase scheinen und sog die angenehme frische Luft in sich auf. Der Herbste lächelte, strahlte einen an.
Wie scheinbar die meisten Leute der umliegenden Wohnviertel konnte ich gestern auch nicht nur im Zimmer sitzen, schnappte mir mein Fahrrad, fuhr zum naheliegenden Rummelsburger See und war dort ein wenig spazieren. Es war unglaublich schön! Mir gefällt Berlin immer besser!





Sonntag, 10. Oktober 2010

Aller Anfang ist schwer - Meine erste Woche in Berlin

Ja, wir haben neben Infomaterial eine süße kleine Zuckertüte in den Farben der Uni und gefüllt mit Studentenfutter bei unserer Einführungsveranstaltung bekommen!

Insgesamt war die erste Woche recht aufregend, wobei es schon erst mal ein seltsames Gefühl ist, wieder ganz von vorn anzufangen. Da hat man nun schon drei Jahre studiert und plötzlich ist man wieder ein orientierungslos durch die Gegend laufender, keinen Plan von nichts habender Ersti. Bisher habe ich aber sehr viele positive Erfahrungen hier an der HTW Berlin sammeln können! Die Uni ist super und das Essen in der Mensa schmeckt auch! :-) Da wir gleich beim Thema Mensa sind: Der schönste Teil der Hochschule ist wohl der Außenbereich von Mensa und Cafeteria, die in einem Gebäude direkt an der Spree untergebracht sind. Dort wurde nämlich Sand aufgeschüttet, es gibt Liegestühle und Palmen und natürlich den Blick aufs Wasser! Einfach nur herrlich!

Mein Studiengang ist sehr vielversprechend und meine Kommilitoninnen und Kommilitonen sind alle wirklich nett! Da fällt es mir doch etwas leichter, hier Fuß zu fassen! Ein bisschen eingeschüchtert bin ich, weil viele entweder nebenbei schon in einer Marketingabteilung eines Unternehmens arbeiten oder bereits mehrere Jahre praktische Erfahrungen gesammelt haben, während ich selbst bisher ja mehr im Pressebereich gearbeitet habe und mit Marketing noch nicht allzu viel am Hut hatte. Aber ich bin ja hier, um zu lernen! Und viel lernen werde ich sicherlich, was den Marketingbereich angeht, aber es stehen auch Veranstaltungen auf meinem Stundenplan, in denen ich lerne, wie man ordentlich Vorträge hält, wie Marken entwickelt werden und wie Unternehmen soziale Netzwerke im Internet, also Facebook und ähnliche Kanäle, einsetzen. Einige der Dozenten kommen direkt aus der Praxis und arbeiten hauptberuflich in einer Agentur oder als Berater. Das kann ja nur positiv sein! Die Veranstaltungen hier sind eine Mischung aus Vorlesung und Übung. In den ersten Wochen lernen wir Grundlagen und danach arbeiten wir in Gruppen. Das bedeutet, dass wir entweder ein Referat halten oder an einem Projekt arbeiten und am Ende die Ergebnisse präsentieren müssen. Ich denke, da kommt recht viel Arbeit auf mich zu, aber ich hoffe, dass es Arbeit ist, die Spaß macht!

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Erstes Erkunden von Uni und Stadt

Trotz dessen, dass mein Seminar am Freitag nicht stattfand, habe ich mich auf den Weg zur Uni gemacht, um auszukundschaften, wo ich denn ab Montag hin muss. Einer der beiden Uniteile ist gleich bei mir um die Ecke, der zweite Uniteil, in dem sich auch mein Fachbereich befindet, ist etwa sieben Kilometer entfernt, mit der Bahn aber ganz leicht zu erreichen. Ich war echt beeindruckt! Die Unigebäude dort sind riesig! Die vorderen Gebäude sehen aus wie ehemalige Fabrikgebäude, in modernen Gebäuden im hinteren Teil des Campus sind Mensa und Bibliothek untergebracht. Insgesamt gefiel mir das, was ich sah, recht gut! Ich konnte mir richtig gut vorstellen, wie es sein würde, wenn das zu dieser Zeit fast leere Gelände von Studenten bevölkert wird.

Am Samstag habe ich mich dann unter die Touristen gemischt und mir ein wenig die Innenstadt angeschaut. Mein Weg führte mich vom Alexanderplatz vorbei an diversen Museen und historischen Bauwerken bis hin zum Brandenburger Tor. Ich schaute mir den Berliner Dom an (schöööööön!!!!) und schlenderte über einen Kunstmarkt am Ufer der Spree. Nun ja, Berlin mag nicht die schönste Stadt schlechthin sein, aber sie hat doch einiges zu bieten. Ich denke, es wird mir an den Wochenenden nicht langweilig werden!


Freitag, 1. Oktober 2010

Koffer ohne Rollen und Strom weg – Meine Ankunft in Berlin

Ich glaubte, jener Koffer, in welchen ich meine Sachen packte, hätte Rollen und es wäre kein Problem, den Koffer, meinen riesigen Rucksack und meine Gitarre von der U-Bahn-Station zum Wohnheim zu tragen. Nun ja, mein Koffer hatte keine Rollen, also habe ich mich halb tot geschleppt, musste alle paar Meter Pause machen, um den Koffer kurz abzusetzen und kam schließlich total erschöpft und außerdem viel später als geplant (der Zug hatte viel länger gebraucht) in der WG an. Dort wurde ich von einer Lucia aus Spanien begrüßt, die mir sogleich erzählte, dass sie ebenso wie meine andere Mitbewohnerin am nächsten Tag schon ausziehen würde. Nichts war’s also mit Kennenlernen der Mitbewohnerinnen. Dafür kommen aber zwei ganz neue Leute!

So. Wenige Minuten nachdem ich angekommen war und während ich fleißig meine Sachen auspackte, hat es bei mir im Zimmer erst mal die Sicherung durchgehauen. Erst dachte ich, es wäre nur die Glühbirne meiner Deckenlampe durchgeraucht, aber kurz danach stellte ich fest, dass mein Handy, das ich an die Steckdose gesteckt hatte, nicht mehr lädt. Stromausfall konnte es nicht sein, denn im Flur brannte noch Licht. Planlos wie ich bin habe ich zu Hause angerufen und gefragt, was man denn macht, wenn der Strom plötzlich in einem der Zimmer weg ist. Mir wurde erklärt, ich soll den Sicherungskasten suchen und den Schalter, der nach unten gerichtet ist, nach oben drücken. Gut, habe ich gemacht. Das Licht funktionierte wieder, aber mein Handy lud trotzdem nicht weiter. Hm, da hat es wohl mein Ladekabel entschärft. Nun habe ich also weder Internet noch bin ich telefonisch zu erreichen. Fängt ja gut an.


Inzwischen fühl ich mich aber recht wohl hier und habe mich ein wenig eingerichtet. Es fehlen noch Vorhänge am Fenster, Poster an den Wänden und irgendwas, das dieses Zimmer noch etwas gemütlicher macht. Eine meiner Mitbewohnerinnen habe ich auch schon getroffen. Sie ist wirklich nett, ich hoffe, dass wir gut miteinander auskommen. In die Uni muss ich erst am Montag. Ich habe heute eine E-Mail bekommen, in welcher stand, dass jenes Seminar, das heute beginnen sollte, doch erst nächsten Freitag beginnt.